Zukunft Kurhaus Bad Homburg v. d. Höhe
Ideenwettbewerb 2021, Anerkennung
Ausloberin: Kur- & Kongreß-GmbH Bad Homburg v. d. Höhe
Beteiligte: Trangwerksplanung: Mayr Ludescher Partner, TGA: Deerns Deutschland GmbH, Akustik/Bauphysik: Müller-BBM GmbH, Bühnenplanung: Bühnenplanung Walter Kottke, Lichtplanung: Bartenbach GmbH, Brandschutz: Halfkann + Kirchner
Zukunft Kurhaus
Kurhaus und Kurhausplatz sind der gesellschaftliche und kulturelle Kristallisationspunkt der Stadt Bad Homburg. Der neue Kurhausplatz orientiert sich in Maß und Proportion an dem historischen Platz von 1863. Eine Wandelhalle am Kurhausplatz verbindet alle Gebäudeteile und Nutzungen und schafft ein erhabenes Entrée mit guter Orientierung. Die Doppelschale der Wandelhalle gewährleistet ein einheitliches Fassadenbild. Dieses städtebaulich-architektonische Konzept ermöglicht bei gleicher Systematik der Gebäudeorganisation des Kurhauses sowohl die Integration einer historisierenden, als auch einer modernen Fassade. Die zentrale Raumfolge vom Kurhausplatz über den Kongressbereich mit Sommerterrasse, bis zum Kurhausgarten eröffnet ein unverwechselbares und multifunktionales Ambiente für Veranstaltungen.
Fassade
Das Fassadenkonzept verbindet die verschiedenen Baukörper und Nutzungen durch die Verwendung eines einheitlichen Materials: dem Mainsandstein. Der helle und hochwertige, geschliffene Naturstein verleiht dem Gebäude ein edles Erscheinungsbild. Der Mainsandstein wird in zwei Farben eingesetzt. Im Sockelbereich wird der Stein in der Oberflächenqualität genutet und handgespalten. Als zweites Fassadenmaterial wird in der modularen Strukturfassade des Theaters gefärbter, weiß-beiger Architekturbeton verwendet. Dieser ist in die Sandsteinfassadenflächen – gleich einer Intarsie – bündig eingesetzt. Das Grundprinzip der Fassaden sind plastische Fensteröffnungen – je nach Nutzungsanforderung der Tagesbelichtung individuell ausformuliert.
Die moderne Fassade am Kurhausplatz fasst die verschiedenen Nutzungen zu einem einheitlichen Erscheinungsbild zusammen. Sie ist zweigeschossig gestaltet, um eine harmonische, repräsentative Gebäudeproportion am Kurhausplatz herzustellen.
Die Fassade des Maritim Hotels zeigt ein klassisches, urbanes Fassadenbild als Antwort auf die denkmalgeschützten Gebäude im Stadtraum. Die Steinlisenen an den vertikalen Fenstern der Hotelzimmer betont die Plastizität und schafft Maßstab in der großflächigen Fassade. Die Innenräume der Foyers und Säle werden mit akustisch wirksamen Holzbekleidungen und gefärbten mineralischen Oberflächen sowie Fußbodenbelägen aus Holz und Stein ausgebaut. Es entsteht ein harmonische Gesamtambiente des Kurhauses.
Das Fassadenkonzept der historisierenden Fassade folgt der Idee der modernen Fassade. Hinzu kommt, dass die Innenräume der Foyers und Säle mit akustisch wirksamen Holzbekleidungen und gefärbten mineralischen Oberflächen sowie Fußbodenbelägen aus Holz und Stein ausgebaut werden. Es entsteht ein harmonisches Gesamtambiente des Kurhauses.
Städtischer Kontext
Der neue Stadtbaustein des Kurhauses nimmt Bezug auf den städtischen Kontext dieses historischen Ortes. Die Verbindung mit den historischen Freianlagen wird wieder hergestellt und der Anschluss an den angrenzenden Stadtkörper mit seiner charakteristischen Parzellenstruktur thematisiert. Das große Volumen des Maritim Hotels wird in einen liegenden Gebäudeflügel am Platz und in zwei höhere Gebäudeeinheiten, die sich u-förmig um einen innenliegenden Gartenhof anordnen, gegliedert. Im Zusammenspiel mit den plastisch ausgeformten Fassadeproportionen entsteht ein urbaner Stadtraum an der Ludwigstraße. Das Theater wird über die Detailierung einer feinmaßstäblichen Fassadenstruktur an die Bestandsgebäude angebunden.
Architektonische Organisation
Entsprechend der Realteilung von Theater, Kongress und Maritim Hotel ist der Baukomplex in drei vertikal getrennte Gebäudeteile organisiert. In zentraler Position befindet sich der Haupteingang des Kurhauses mit dem Kongressbereich und dem Hauptfoyer. Über dieses Hauptfoyer wird durch zwei große Treppen- und Aufzugsanlagen das Gartenfoyer und der Kurhausgarten angebunden. Im westlichen Gebäudeflügel erstreckt sich das Theater bis hin zum Kurhausgarten. Der attraktive Haupteingang des Theaters befindet sich am Westflügel des Kurhausplatzes. Ebenfalls im westlichen Gebäudeflügel an der Louisenstraße ist die Tourismusinformation mit angebunden. Das Maritim Hotel wird über den exklusiven Haupteingang mit Vorfahrt an der Ludwigstraße erschlossen. Darüber hinaus wird ein zweiter Zugang am Ostflügel des Kurhauses direkt vom Kurhausplatz angeboten. In diesem Ostflügel ist eine Gewerbe-/Caféfläche mit attraktiver Außenbewirtungsfläche vorgesehen. Dieses Café kann optional auch vom Hotel aus betrieben werden.